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Aggressionen beim Hund – Wenn Hunde zubeißen

Mit diesem Artikel möchte ich mich einem eher unangenehmen Thema widmen, nämlich Aggressionen beim Hund und die möglichen Auswirkungen für uns Menschen. Mir liegt dieses Thema aus verschiedenen Gründen sehr am Herzen. Zum einen bin ich schon des Öfteren selber gebissen worden, weil ich Streit zwischen Hunden schlichten wollte, wo die Hundebesitzer eher hilflos daneben standen, so erst in der letzten Woche geschehen, als ich bei einer Beißerei zwischen zwei nicht kastrierten Rüden dazwischen gegangen bin, die zu sehr um die Aufmerksamkeit einer läufigen Hündin buhlten.

Was soll ich in einem solchen Fall tun, werde ich immer wieder von Hundebesitzern gefragt. Ich verstehe das nicht, unser Hund ist doch sonst so ein Schaf, höre ich auch immer wieder. Viele Menschen verstehen die Welt nicht mehr, wenn ihr Hund sich wie ein Hund verhält. Aber warum kann es zu Aggressionen zwischen Artgenossen oder Aggressionen, die sich gegen den Menschen richten, kommen?

Der Arzt, der meine Untersuchung nach der Beißerei vornahm, sagte mir, dass die meisten Menschen von ihren eigenen Hunden gebissen würden. Häufiger kommen aber Rangeleien zwischen Artgenossen vor, doch warum passieren solche Situationen und wie kann ich mich dann richtig verhalten? Hunde können aus verschiedenen Motivationen heraus aggressiv sein. Manche aggressive Verhaltungsweisen gehören zum normalen Verhalten von Hunden. Trotz seiner Sozialisation bleibt ein Hund doch ein Tier, das beißen kann, wir Menschen müssen uns immer wieder vor Augen führen, unsere Hunde nicht zu vermenschlichen.

Ein Hund kann aggressives Verhalten zeigen, wenn er:

• sein Territorium verteidigt
• seinen Nachwuchs schützt
• Dominanz zeigt, aus einer Angst erfüllenden Situation heraus, aus Besitzdrang oder aus Jagdinstinkt.
• aus Irritation (Neckereien durch ein Kind, Schmerz, ...)

Was mache ich, wenn mein Hund beißt? Die erste Frage, die sich in solch einem Fall unweigerlich stellt ist: Handelt es sich wirklich um ein beißen? Es gibt im Prinzip drei Fälle, die man unterscheiden kann: Beißen, das Zwicken und die reine Drohung Als beißen zähle ich es nur, wenn es blutet - und nur wenn es blutet, muss man sich die Frage stellen, ob der Hund eventuell gefährlich sein könnte. In erster Linie sollte man sich aber sofort fragen, was ich als Hundebesitzer falsch gemacht habe.

In den zwei anderen Fällen hat die angeborene Beißhemmung funktioniert und es stellt sich lediglich die Frage, wie man dem Hund bessere Methoden vermittelt, seine Bedürfnisse zu äußern. Dies schafft man am besten, indem man seinen Hund angemessen erzieht, so viel wie möglich über seine Artikulationsformen lernt. Man sollte die Körpersprache seines Hundes auswendig kennen.

Der Vorfall am Wochenende hatte auch seine Ursache darin, dass die Hundebesitzer die Körpersprache zu spät erkannten und dementsprechend zu spät eingriffen. Hunde müssen natürlich erzogen werden, egal ob groß oder klein. Ein Hund wird gehorsam, ausgeglichen und sozial, wenn er sich von klein auf (zwischen 3 und 12 Wochen) an soziale Kontakte gewöhnen kann und darf. Solche sozialen Kontakte können die Anwesenheit von Fremden, von Kindern, von Massen, von Menschen in Bewegung, von anderen Tieren, von Lärm und von vielen anderen Dingen sein.

Ab dem Moment, wo der Hund in der Familie aufgenommen wird, sollten Herrchen und Frauchen den Hund oft mit unbekannten Kindern und Erwachsenen in Kontakt bringen. Durch diesen Lernprozess wird der Hund mit anderen Hunden verträglich und dieser Prozess verringert seine aggressiven Reaktionen, ohne jedoch seine Wachsamkeit zu unterdrücken. Je mehr Situationen ihr Hund durch sie von klein auf kennenlernt, desto entspannter ist der Umgang mit ihm.

Einmal in der Familie aufgenommen, sucht er seine Rangordnung in seinem Rudel, die ihre Familie darstellt. Die Stelle ist immer die letzte Stufe auf der hierarchischen Leiter. Bei einer Drohung will uns unser Hund nur sagen: "Wenn du das noch einmal machst, beiße ich dich." Meist macht er das, weil er vorher schon mehrfach mit weniger auffälligen Signalen - den Menschen anstarren, die Nase krausziehen oder Zähne zeigen - gedroht hat und leider nicht verstanden wurde. Manchmal liegt es auch daran, dass der Hund sich sehr erschreckt hat, weil ein Mensch zu nahe gekommen ist. Dies passiert häufig bei Hunden aus dem Ausland, die Schlimmes durch Menschen erfahren mussten.

Grundsätzlich gilt in allen Situationen als oberstes Gebot, Ruhe bewahren!!! Bitte denken Sie daran, dass jedes Eingreifen in eine Hundebeißerei ein nicht zu unterschätzendes Verletzungsrisiko für den Menschen bedeutet. Es kann auch durchaus passieren, dass der eigene Hund seinen eigenen Menschen im Eifer des Gefechts "erwischt". Dahinter steckt immer ein Grund, nie eine böse Absicht, also tun Sie sich und Ihrem Hund einen Gefallen und schlafen Sie eine Nacht darüber, den Hund abzugeben ist keine Lösung, vertrauen Sie sich einem guten Hundetrainer an, um ein Fehlverhalten Ihrerseits und die durch Ihren Hund veränderten Realitäten in die richtigen und korrekten Bahnen umzulenken.Lernen Sie daraus, auch Ihr Hund ist ein Tier und kein Schmuseanhängsel der Familie.

Als letzten Punkt möchte ich Sie, liebe LeserInnen daran erinnern, dass es überaus wichtig ist, dass Sie für Ihren Hund eine Hundehalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. Grobe Schätzungen gehen davon aus, dass etwa die Hälfte der Hunde in Deutschland versichert sind. Es gibt einige Bundesländer, da ist die Versicherung des Hundes eine Pflicht, so zum Beispiel in Berlin oder Hamburg. Wer eine Hundehalterhaftpflicht hat, muss sich keine Sorgen über die anfallenden Kosten machen, eine normale Haftpflichtversicherung kommt für solche Schäden nicht auf.

Sollten Sie Fragen zu diesem Thema oder anderen Bereichen zum Komplex Hund haben, können Sie sich gerne an mich wenden.

Ralf Lügger
Ralfs DogMobil
Die mobile Hundeschule - Erziehung ohne Leckerchen
Festnetz: 02852/508582 / Mobil: 0160/5710898
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