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Wie ich, der DA VINCI, zum Mantrailer wurde...

1Es begab sich irgendwann im letzten Sommer, da hat mir mein Näschen gesagt, dass in der Küche feine Leckereien, wie Käse und Fleischwurst, zusammengepackt wurden. Bevor wir losfuhren hat Mami mir noch ein Geschirr anzogen und eine gaaanz lange Leine eingepackt. Uiiih, das wird spannend dachte ich....., immer noch mit dem tollen Duft der Leckereien in der Nase. Als wir am Ziel waren, waren schon ein paar Kumpels da, die ich erst mal alle kennenlernen durfte und ebenso ihre Menschen. Boooh... und von allen Seiten kam so ein verführerischer, leckerer Duft nach Schmatzhappen. Dann sprach mich die Trainerin, die ich schon von Kindertagen an kenne ich an; „Da Vinci, schau mal, ich habe Leckerchen für dich“ „Meint sie mich? Einfach so ein Leckerchen soll ich kriegen?“ Schwups, schon hatte ich es geschluckt und es gab noch eins und noch eins und noch eins und noch ganz viele. Plötzlich drehte die Annette sich um und ging weg.

„Was sollte das denn jetzt?“

2Da rief sie meinen Namen fuchtelte immer wieder mit einer Leckerei rum. Und dann hat sie sich hinter einen Baum gestellt und ich hab‘ von Mami das okay bekommen los zu laufen. Natürlich hab‘ ich gut aufgepasst hinter welchen Baum Annette verschwunden ist, also nix wie hin, vielleicht gibt es ja noch Schmatzhappen. Erstaunlicherweise gab es von Mami keinen Anschiss, als ich sie im Schweins- ….ääääh...Berner-Galopp hinter mir hergezogen habe. Und DA war sie....., die Annette mit wieder gaaanz vielen Leckerchen für mich. Und dann war die Endtäuschung erst mal groß bei mir. Die Annette ging weg und ich habe sie nicht mehr gesehen. Nach und nach gingen die anderen Hunde und ihre Felllosen los. Was ich ja gar nicht verstanden habe ist, dass die alle ihre Menschen hinter sich hergezogen haben und die Menschen sind denen voll gefolgt. Was hab‘ ich immer Schimpfe gekriegt, wenn ich Mami hinter mir her gezogen hab. Komisch, heute war das aber auch voll okay für Mami.

Irgendwann sind wir dann auch einfach hinterher, ich allerdings am Halsband und musste wieder gesittet laufen...und dabei wollte ich doch nur zu Annette. Dann waren wir wieder bei den anderen. Und welch Erstaunen von meiner Seite, diesmal hat mir ein anderer Mensch Leckerlies gegeben und hat sich dann meinen Namen rufend hinter einem Baum versteckt. So ging es dann den ganzen Abend weiter. Hat mir wirklich gut gefallen, vor allem wenn ich dran war und Leckerchen von den Menschen gekommen habe, wenn ich ihnen gefolgt bin. Und diese dösigen Menschen, die haben doch glatt geglaubt, sie könnten sich vor mir verstecken. Hab doch immer gut aufgepasst und geguckt hinter welchen Baum sie laufen.

In den nächsten 3 Wochen haben alle weiterhin das tolle Leckerchenspiel mit mir gespielt, das war ein Vergnügen sag ich euch. Azubi haben sie mich immer genannt. Aber dann eines Tages, ich natürlich darauf eingestellt, dass mir die Leckerchen wieder nur so in den Mund fliegen, wurden plötzlich und für mich völlig unerwartet die Spielregeln geändert. Ich hab‘ was davon aufgeschnappt wie: „Heute fangen wir richtig an, das schafft der Da Vinci schon“. Okay, dachte ich mir...neues Spiel, neues Glück. Annette kam zu mir und gab mir ein Leckerchen, eins, wirklich nur ein einziges Leckerchen. Dann ging sie weg, rief meinen Namen und ließ ein Tuch fallen, ging weiter und rief mich immer wieder mal. Oh Schreck, dann hab‘ ich sie nicht mehr gesehen, sie war komplett aus meinem Blickfeld verschwunden. Und weit und breit kein Baum, sondern nur Häuser. Und jetzt? „Mami, wir müssen schnell los, vielleicht sehe ich sie noch hinter der Ecke“. Alle Hektik und Blicke meinerseits halfen nicht, Mami ist einfach mit mir da stehen geblieben.

3Aha, dann hat sie mir die Schleppleine ans Geschirr gemacht und das ist ein gutes Zeichen...ein seeehr gutes Zeichen. Ich schon in den Startlöchern....nur Annette und die Leckerchen im Kopf. Dann sind wir los, aber halt stopp, da lag ja noch das Tuch auf dem Boden, dass Annette verloren. Na da kann man doch auch noch mal `ne Nase von mit auf den Weg nehmen, dachte ich mir. Genau das muss auch Mamis Gedanke für mich gewesen sein. Sie hat voll gejubelt und mich ganz dolle gelobt, als ich dran gerochen hab und immer wieder „riech“ und dann „such Mensch“ gesagt. Und was soll ich sagen, das Tuch roch wie Annette und als ich ganz genau in der Luft gerochen habe, da habe ich gemerkt, dass auch Annettes Geruch in der Luft lag und ich wäre ja nicht der Da Vinci, wenn ich nicht immer gute Ideen hätte.

Da bin ich doch einfach mal der Nase nach gelaufen und dem Geruch von Annette gefolgt. Wow und Mami hat überhaupt nicht geschimpft, dass ich die Richtung vorgegeben habe und mich quasi ins Geschirr geworfen habe. Und plötzlich kurz vor einem Hauseingang wurde der Geruch intensiv, sehr intensiv, aber ich hab‘ sie nicht gesehen. Schrecklich nervös war ich, weil ich sie nicht sehen konnte, dabei wollte ich doch unbedingt ein Leckerchen bekommen. „Okay, Da Vinci, such weiter, du hast es gleich geschafft“, sagte Mami. Also den Sehsinn mal wieder eine Stufe zurückschalten und den Geruchssinn wieder einschalten, dachte ich mir dann. Ganz intensiv roch es wieder und ich bog mal in den Hauseingang ab, wo er Geruch mir gerade entgegengeweht kam...und dieser Gedanke war richtig, aber so was von richtig! Da saß die Annette in der Ecke und hat sich ganz dolle gefreut, als ich kam und hat mir ein Leckerchen nach dem anderen gegeben und die Mami auch.

Die beiden waren völlig aus dem Häuschen und haben sich gefreut wie kleine Kinder. Auch die anderen Menschen haben immer was verloren, wenn sie sich mit meinen Hundekumpels auf den Weg gemacht haben. Ich hab´s aber an dem Abend noch gecheckt, was zu tun ist um an die besten Leckerchen zu kommen und diese gibt es nur, wenn man den Menschen gefunden hat. Und wenn ich mein Suchhund Geschirr trage, dann darf ich ziehen, mit Halsband nicht. Manchmal wird das Spiel auch anders gespielt. Dann müssen wir Vierbeiner an dem Griff von einer Autotüre riechen oder auch mal an einem Baum und dann immer der Nase nach. Was soll ich sagen, auch da einfach immer nur den Individualgeruch im Köpfchen abspeichern und immer die Nase voraus.

4Manchmal kommt es auch vor, dass wir Supernasen anders laufen, als der Mensch gelaufen ist, den wir suchen. Der Wind verweht nämlich den Geruch und die Hautzellen, denn wir haben unsere Nase nur ganz selten auf dem Boden, wir suchen quasi mit der Nase in der Luft. Darum können wir auch, im Gegensatz zu einem Fährtenhund, auch gut in Gebäuden und in der Stadt suchen, ja sogar aus einem fahrenden Auto oder Bus heraus verliert man noch für uns verfolgbare Spuren. Cool, oder? So finden wir immer die Menschen und die haben immer Leckerchen für uns. Aber wir können uns den Geruch maximal 30 Minuten abspeichern, darum wechseln wir Supernasen uns mit dem suchen auch manchmal ab.

Die Hautpartikel können wir ca.36 Stunden lang riechen, wenn Blut geflossen ist sogar ca. 120 Tage! Aber das ist auch immer von den Witterungseinflüssen abhängig. Wenn es knackig kalt ist, dann ist das Suchen puppileicht, wenn es regnet oder sehr warm ist oder auch sehr windig, dann ist das etwas schwieriger. Apropos Stadt und Gebäude......Im Dezember haben wir im und um den Duisburger Bahnhof gesucht....Da sind echt seltsame Menschen, die haben voll die Panik, wenn sie mich sehen. Mami und ich, ich natürlich mit meinem Suchhundgeschirr, im Bahnhof unterwegs. Ich einfach nur meiner Nase nach, die anderen Menschen interessieren mich ja 5überhaupt gar nicht, die haben schließlich keine guten Leckerchen. Ja und da standen öfter mal so Grüppchen zusammen und mein Anblick ließ mehrere davon in die unterschiedlichsten Richtungen wegrennen. Mami hat gesagt, sie hätten keine Angst vor mir, sondern vor meinen Suchhund-Geschirr, dabei ist das Ding doch völlig harmlos und tut niemandem was. Ach ja und manchmal sind da quasi unter dem Bahnhof, also da kann man rumlaufen, diese Menschen, die auch öfter mit diesen Autos mit dem blinkenden, blauen Licht fahren. Und immer, wenn ich gerade so richtig toll einen Geruch habe, dann quatschen die mich von der Seite an. Ich gucke die dann immer nur schräg von der Seite an...., als wenn ich für so was Zeit hätte tzzzzt...schließlich warten die Leckerchen bei dem Zeilmeschen auf mich. Letztens hat einer zu Mami dann gesagt, dass ich sehr zielstrebig sei und es schön sei, dass ich mich nicht ablenken lasse....

In diesem Sinne....immer der Nase nach und bis bald euer Da Vinci

Text und Fotos: Jutta Michaelis

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