Mein erster Berner Sennenhund zieht ein...
Eine Freundin züchtet schon seit Jahren Berner Sennenhunde, und bei jedem Besuch bei ihr und ihren Hunden musste ich feststellen, ich verliebe mich immer mehr in diese Rasse. Als sie noch eine neue Hündin bekam, war es um mich geschehen.
Diagnose: Infiziert mit dem Berner Virus
Ich hatte dann auch noch das Glück, und durfte mit auf Ausstellungen und zur Körung. Bei den Ausstellungen lernte ich natürlich noch mehr Berner und ihre Besitzer kennen deshalb festigte sich bei mir der Wunsch, ich möchte gerne einen Berner Rüden zu meinen beiden anderen Hunden haben. Noch ein ganz besonderes Highlight gab es für mich, da die Hündin mich so sehr akzeptierte, durfte ich bei der Geburt dabei sein. Ein wunderbares Erlebnis. Die Welpen waren wunder schön und richtige Wonneproppen.
Im Dezember 2022 kam dann der große Moment, unser Babalossi`s Chicco Bello zog ein. Doch dann kam der Schock, es war nicht alles so einfach wie bei meinem letzten Welpen. Ich habe noch einen Langhaar Collie, und diese Rasse ist sehr sensibel, feinfühlig und unser Rüde war auch noch sehr vorsichtig und auch etwas ängstlich. Und nun der Berner Welpe, wie ein kleiner Elefant im Porzellanladen. Das Wort „Nein“ musste ich nun viel kräftiger und energischer aussprechen, am Anfang auch oftmals wiederholen. Manchmal dachte ich schon, wenn mich jemand hört wird er denken mein Wortschatz besteht nur aus „Nein“, „Aus“ und „Pfui“.
Da waren die ersten Wochen schon eine sehr große Herausforderung für meine gesamte Familie. Ich merke auch immer mehr der Berner Sennenhund ist auch sturer, aber auch viel robuster wie der Collie, deshalb denke ich mit konsequenter Erziehung, Geduld und ganz viel Humor bekommen das auch wir hin. Jetzt ist unser kleiner Schatz schon fünf Monate alt, entwickelt sich prächtig, lernt jeden Tag dazu und hat ganz viel Quark und Blödsinn im Kopf. Aber auch das hat sein Gutes. Jetzt hat meine Familie in dieser kurzen Zeit gelernt ihre Schuhe ordentlich aufzuräumen, meine Erziehungsversuche haben da seit Jahren nicht gefruchtet, und meine alte Hündin spielt wieder mit ihren 13 Jahren. Natürlich werden meine beiden älteren Hunde öfters gedacht haben: „Kann man das kleine Monster nicht wieder weggeben?“ Doch ich merke immer wieder, wenn ich mit dem Kleinen alleine unterwegs bin, wird er von den beiden Senioren richtig vermisst. Deshalb denke ich doch alles richtig gemacht.
Und die lieben Zweibeiner in meiner Familie, die hat er nach dieser kurzen Zeit schon so um den Finger gewickelt, dass ich sagen muss
„Einmal einen Berner, immer wieder einen Berner“.
Karin Winkler